Interview mit Rainer Wörner

Die deutsche Grillmeisterschaft steht bevor und zieht die Grillcommunity in ihren Bann. Wir haben im Vorfeld ein Interview mit Rainer Wörner, Geschäftsführer der German Barbecue Association e.V. (GBA e. V.), geführt.

 

Lieber Rainer, Du bist seit 2021 Geschäftsführer der German BBQ Association und – ungeachtet der öffentlichen Aufmerksamkeit – seitdem hier aktiv. Stell Dich doch einmal unseren Leser:innen vor. 

Ich heiße Rainer Wörner, bin 58 Jahre, verheiratet und habe zwei Kinder. Von Beruf bin ich Trainer, Berater und Coach in der Automobilwelt. Nach meinem KFZ-Meister habe ich ein BWL Studium absolviert. Meine Erfahrung in Vereins- und Verbandsarbeit habe ich über viele Jahre erarbeitet, in den letzten Jahren im geschäftsführenden Präsidium des LFV B.-W. mit rund 75.000 Mitgliedern.

Was ist der Kern Deiner Arbeit, was hast du seit Amtsantritt bewegen können und was ist Dein Anspruch?

Es galt zuerst einmal, das Umfeld und meine Präsidiumskollegen kennenzulernen. Wenn ein neues Team zusammenarbeitet, entstehen immer Reibungspunkte, die wir aber sehr gut beheben konnten und jetzt eine gut funktionierende Truppe sind. Zudem gab es noch einige Altlasten aufzuarbeiten, die uns alle viel Energie gekostet haben. Mein Anspruch ist es, für die Mitglieder immer präsent zu sein, mehr Benefit für unsere Mitglieder zu bieten und die WM 2024 nach Deutschland zu holen.

 

Die GBA e. V. ist gerade in den Sozialen Medien ein kontroverses Thema. Da ist von Altlasten die Rede, von Irregularitäten der letzten Jahre nach dem Motto „Man weiß nichts Genaues, aber man munkelt.“ Nun die Frage: Welche Altlasten gibt es und was macht ihr anders?

Es gab Altlasten, die durch Krankheiten oder durch die Corona-Zeit entstanden sind. Die Probleme wurden gemeinsam ausgeräumt, und es gibt für unsere Mitglieder keinerlei Probleme. Die GBA steht auf gesunden Füßen. Jeder hat immer versucht, das Beste für die GBA zu geben. Wir versuchen, das Positive zu stärken und die GBA wie einen mittelständischen Betrieb zu führen. Es gilt für jeden professionell zu arbeiten und immer neutral und fair zu handeln.

 

Die Deutsche Meisterschaft steht kurz bevor – ich als Eventler weiß, welche Arbeit und auch Verantwortung das heißt. Was musstet ihr leisten, gerade durch den doppelten Break, also Corona und neuer Vorstand? Wie schwer wiegt der Druck auf euch, jetzt wo ganz BBQ-Deutschland auf euch schaut?

In der Tat ist es eine große Herausforderung. Jeder von uns hat einen Hauptberuf und arbeitet in der GBA im Ehrenamt. Dies wird oft von den „Volkskritikern“ nicht gewürdigt. Sprüche und Kritik sind schnell getan, manchmal zu Uhrzeiten, zu denen andere Menschen schlafen. Dieses Vorgehen ist für mich absolut unverständlich und hilft niemandem weiter. Zur Vorbereitung der DGM hatten das Präsidium und alle Helfer in den letzten sechs Wochen oft einen zwölf- bis 14-Stundentag. Hierfür Danke ich dem gesamten Team. Jetzt, kurz vor DGM sind der Druck und die Nervosität deutlich zu spüren, jedoch bin ich froh und guter Dinge, da jeder sein Bestes gegeben hat.

 

Welche Schwierigkeiten hattet ihr im Vorfeld der Planung und auf welche Partner konntet ihr zählen?

Wirkliche Schwierigkeiten sehe ich keine, nochmals: Auf das Team ist Verlass. Fast alle Partner waren sehr fair und haben immer mit uns zusammengearbeitet. Hier auch ein Dank an die Presse und Medien.

 

Wie wichtig sind in Deine Position Integrität und Unbestechlichkeit?

Diese sind für mich selbstverständlich und unabdingbar. Jeder, der das anders sieht, ist im Ehrenamt an der falschen Stelle. Dafür stehe ich.

 

Bist Du im Allgemeinen zufrieden mit eurer Arbeit als Vorstand und auch im Hinblick auf die DGM?

Ja, ich bin zufrieden, natürlich gibt es immer Luft und Potenzial nach oben. Das Team ist noch jung und wird sich noch entwickeln.

 

Welche Änderungen gibt es?

Es wird zur Jahreshauptversammlung einige Änderungen geben. Noch ist es aber zu früh, darüber zu sprechen Mein Motto ist es keine Parolen zu vermitteln, die noch nicht in trocknen Tüchern sind. Wir verteilen erst das Fell, wenn der Bär erlegt ist.

 

Und last but not least: Was ist eure Vision? Wo soll es hingehen mit dem Verein? Wird zum Beispiel Fulda als fester Austragungsort bestehen bleiben?

Unsere Vision ist es, den Verband wachsen zu lassen und zu festigen – sowohl in der Mitgliederzahl als auch in der äußeren Wahrnehmung sowie auch ein politisches Gewicht zu bekommen. Was der DFB im Fußball ist, sollte die GBA in der Grill- und BBQ-Szene werden.

 

Vielen Dank!

Das Interview führte Ralf „Bob Grillking“ Mechlinski, Grillprofi und Mitherausgeber der MEAT IN sowie Butchers Bible